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Unsere Schule wurde für die Mitarbeit an dem Modellversuch Profil 21 "Berufliche Schulen in Eigenverantwortung" unter Leitung des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) und der Stiftung Bildungspakt Bayern ausgewählt. Dieser Modellversuch wurde über eine Zeitspanne von 5 Jahren durchgeführt und im Juli 2011 abgeschlossen. Die beteiligten Schulen sollten innerhalb der ersten 2,5 Jahre die Hälfte der Themen bearbeiten. Die Ergebnisse wurden dann in einem Zwischenbericht zusammengefasst und veröffentlicht. Während der 2. Zeitspanne wurden dann die noch fehlenden Themen bearbeitet und mit den Ergebnissen der 1. Hälfte zu einem Gesamtbericht zusammengefasst und veröffentlicht. Auf diese Weise können andere Schulen von den Erfahrungen profitieren und für sie relevante Entwicklungsfelder übernehmen und an ihre Verhältnisse anpassen.

Nähere Informationen zum Modellversuch "Profil 21" finden sie auf den Seiten des Bildungspakts Bayern und beim ISB.

Folgende 4 Themen wurden in unserer Schule bearbeitet, die im Folgenden näher erläutert werden:

1) Eigenverantwortliche Teamstunden

Wurde von der Abteilung "Gastronomie" der Berufsschule erprobt.

Ein lernfeldorientierter Unterricht oder auch ein fächerübergreifender Unterricht erfordern zwischen den verschiedenen Lehrpersonen einen erhöhten Abstimmungsaufwand. Zur Abstimmung und Vorbereitung eines derartigen Unterrichts soll deshalb die Möglichkeit bestehen, den Lehrkräften eigenverantwortlich sogenannte Teamstunden einzuräumen. Diese Teamstunden der Lehrpersonen eines Teams sind im Stundenplan zur gleichen Zeit vorzusehen. Die Teamstunden sind aus dem Budget der Schule zu finanzieren.

Weiterführende Informationen:

2) Wie können Schulen voneinander lernen?

Beteiligt war die Abteilung "Gastronomie" der Berufsschule Erding.

Vorgehensweise:

  1. Phase: Relevante Themen im Fachbereich sammeln.
  2. Phase: Mögliche Schulen ausfindig machen.
  3. Phase: Festlegung des voraussichtlichen Ablaufes (inhaltlich, zeitlich) in Absprache mit der/den Partnerschule(n).
  4. Phase: Durchführung der gegenseitigen Besuche.
  5. Phase: Auswertung, Umsetzung
  6. Phase: Eventuell Etablierung dieser Kultur des Austausches

3) Mittlere Führungsebene - Fachbetreuer werden Abteilungsleiter

Die Aufgabenfelder der Fachbereichsleiter/Fachbetreuer lagen bisher in der Organisation der Abteilung, z.B. Stundenplanerstellung, Lehrereinsatz, Aufstellung des Haushalts der Abteilung, und der pädagogischen Betreuung der Kollegen, z.B. Leiten von pädagogischen Fachkonferenzen, Erstellen eines Fortbildungsplans, Information über neue Unterrichtsmittel.

Die Abteilungsleiter (AL) übernehmen zusätzlich die Personalverantwortung für die Lehrpersonen in ihrer Abteilung. Unterstützt werden sie dabei von den Fachbetreuern (FB) der jeweiligen Fächer, z.B. Deutsch, Sozialkunde.

Zielsetzung:

  1. Die Qualität des Unterrichts wird gesichert bzw. verbessert.
  2. Regelmäßige Leistungsbestätigungen fördern die bessere Selbsteinschätzung, Motivation und das Selbstwertgefühl der Lehrpersonen.
  3. Häufigere Mitarbeitergespräche fördern die persönliche Zufriedenheit am Arbeitsplatz.
  4. Die abschließende Beurteilung der Lehrpersonen durch den Schulleiter wird unter Einbeziehung der Abteilungsleiter/Fachbetreuer objektiver.
  5. Der Schulleiter wird entlastet.

    Die Ziele werden erreicht, indem der AL/FB die Rolle eines Beraters/Coach einnimmt und den Lehrpersonen seines Verantwortungsbereiches Feedback zu den verschiedenen Tätigkeitsbereichen gibt. Als Ergebnis der Feedbackgespräche kann auch eine Zielvereinbarung getroffen werden.

    Maßnahmen:

    Innerhalb ihres Verantwortungsbereiches

    • führen die AL/FB mindestens einen Unterrichtsbesuch pro Jahr bei den Lehrpersonen durch und geben der Lehrperson eine qualifizierte Rückmeldung.
    • führen die AL mindestens ein Mitarbeitergespräch pro Jahr mit den Lehrpersonen.
    • überprüfen die AL/FB die Kurzarbeiten und Schulaufgaben und geben den Lehrpersonen eine Rückmeldung.
    • übernehmen die AL/FB die Verantwortung für das Qualitätsmanagement im Sinne von QmbS.

      Ergebnisse:

      Die Rückmeldungen von AL/FB und Lehrpersonen lassen darauf schließen, dass die angestrebten Ziele erreicht werden können. Die zusätzlichen Aufgaben der AL/FB erfordern jedoch zusätzliche Zeitressourcen für diesen Personenkreis.

      Weitergehende Informationen:

      Handlungsplan "Mittlere Führungsebene": Handlungsplan_Profil_21_Erding_2007-01-15

      4) QmbS: Qualitätsmanagement an beruflichen Schulen

      Folgende Darstellung soll die Prozesse symbolisieren, die während des QmbS-Prozesses ablaufen sollen: 
      logoqmbs
       

      Schulspezifisches Qualitätsverständnis:

      Die Schule legt Werte und Zielvorstellungen fest, die den Ausgangspunkt der Qualitätsentwicklung darstellen und damit handlungsleitend für alle weiteren Schritte im Qualitätsprozess sind.

      Durch Klick auf SQV der BS Erding öffnet sich das als pdf hinterlegte Dokument.

      Interne Evaluation:

      Die Schule erhebt in regelmäßigen Abständen fundierte Daten, die ausschließlich dem schulinternen Gebrauch dienen. Auf dieser Grundlage führt sie einen Soll-Ist-Vergleich durch, um einen Entwicklungsprozess einleiten zu können.

      Individualfeedback:

      Die Lehrkraft nutzt subjektive Feedbackaussagen verschiedener Personenkreise (Schüler, Kollegen, Eltern, Ausbilder) zur Selbsterkenntnis und als Impuls zur persönlichen Weiterentwicklung. Die Feedbackdaten sind ausschließlich für die Hand des Feedback-Nehmers bestimmt; er entscheidet, wie er mit ihnen verfährt.

      Externe Evaluation:

      Die externe Evaluation ergänzt die interne Evaluation durch eine systematische Außensicht. Auf der Basis des Evaluationsberichts entwickelt die Schule Zielvereinbarungen in Abstimmung mit der Schulaufsicht.

      Steuerung der Qualitätsprozesse:

      Eine professionelle Projektsteuerung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für kontinuierliche Qualitätsverbesserung an Schulen. Die Steuergruppe, der auch die Schulleitung angehört, sorgt für Verbindlichkeit und Transparenz der Entwicklungsprozesse.

      Alle Schulen, die an Profil 21 teilnahmen, mussten QmbS einführen. Es sei denn, sie hatten bereits ein anderes Qualitätsmanagementsystem installiert.
      Die Projektleitung für QmbS übernahm die Qualitätsabteilung des ISB. Auf der Projekseite des ISB gibt es weitere Informationen zum Thema "QmbS".